Oktober. DER Monat für Künstler und Kreative.
Zurzeit findet wieder Inktober auf Instagram statt. Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt nehmen sich täglich Zeit, um mit Tusche zu zeichnen. Dafür gibt es eine offizielle Begriffsliste, an die man sich halten kann, aber nicht muss.
Grundsätzlich ist dies eine geniale Idee, die Jake Parker vor ein paar Jahren hatte. So übt man das Zeichnen regelmäßig und kann sich verbessern und lernt auch ein Stück weit seinen inneren Schweinehund zu überwinden.
Jetzt kommt aber das Problem! Durch die gemeinsam genutzten Hashtags kann man auch sehen, was andere Leute zu diesen Begriffen gezeichnet haben. Meist ist das echt spannend, wie die Wörter der Liste unterschiedlich interpretiert werden, doch schnell fängt man auch an sich zu vergleichen.
Lange hatte ich überlegt, ob ich dieses Jahr wieder teilnehmen möchte. Letztes Jahr hatte echt Spaß gemacht, aber da im Moment sehr viel Umschwung in meinem Leben ist, wusste ich nicht, ob ich mir die Zeit dafür nehmen kann. Kurzfristig habe ich mich dann doch dazu entschlossen.
Der erste Begriff war #RING. Nach einigem überlegen kam ich auf die Idee einen Hexenring zu malen. Nichts wirklich dramatisches. Ich fand es lustig, die erste Seite meines Sketchebooks wieder mit einem Pilzbild zu beginnen.
Alles war ganz nett, bis ich mir die anderen Bilder ansah. Viele der Zeichnungen fand ich echt cool und es gab auch ein Like (Herz) von mir. Doch dann kam ich zu den Leuten, die auch einen Hexenring gemalt hatten. Ihre Pilze sahen viel besser, schöner und lustiger aus als meine. Grummel!
Am liebsten hätte ich alles gleich wieder hingeworfen und das Kapitel Inktober für dieses Jahr geschlossen.
Ich war nicht neidisch auf die anderen Zeichner. Ich war sauer auf mich selber!
Warum hatte ich mir nicht mehr Mühe gegeben? Warum nicht mehr Zeit investiert? Mehr Reverenzen angesehen? Und so weiter!
Ich hatte das Gefühl versagt zu haben… wegen EINER Zeichnung!
Glücklicherweise bin ich keine 13 Jahre mehr alt und habe ein bisschen was dazugelernt in den letzten Jahren. Puhh!
Ich muss nicht in diesen depressiven Gedanken schwelgen und mich innerlich fertig machen, wie ich das noch als Teenie gemacht habe.
Mein Wert kommt nicht aus dem Tun heraus, sondern aus Jesus! Und Er gibt mir die Freiheit, die negative Energie, die freigesetzt wurde, jetzt positiv umzusetzen.
[…]und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.
2. Korinther 10,5b
So ist aus dem “schlechten Vergleichen” ein Blogeintrag geworden. Und ich nehme mir vor, dass ich mir nächste Mal mehr Zeit lasse zum Zeichnen und Inspirieren.
Inktober gibt mir noch 30 neue Chancen mich zu verbessern, aber es definiert mich nicht mehr! Aber es ist eine gute Möglichkeit zum Lernen – das Zeichnen und um die eigenen Gedanken zu kontrollieren.